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Wort zum Wochenende

Geh aus mein Herz und suche Freud

Geh’ aus mein Herz und suche Freud
In dieser schönen Sommerzeit
An deines Gottes Gaben
Schau an der schönen Gärten Zier
Und siehe wie sie mir und dir
Sich ausgeschmücket haben

Noch ist es nicht soweit. Noch liegt manches Feld brach. Noch umwölken uns Sorgen der dritten Welle des Coronavirus. Noch unterliegt unser Leben teils gewaltigen Einschränkungen. Noch dürfen viele unter uns nicht arbeiten … oder kämpfen, in dieser Pandemiezeit, in unseren Einrichtungen des Gesundheitswesens, die Nase über dem Wasser zu halten. Noch …

Aber, die Vorzeichen, die stehen doch schon auf Sommer. Der Reichtum der Gaben Gottes und die Kraft der Schöpfung … in diesen ersten Maitagen ist es zu spüren und zu sehen. Die Bäume zieren sich in zartem Grün, die Blumen strahlen üppig. Schon am ganz frühen Morgen hört man die Vögel singen. Bereits jetzt zeigt sich die Sonne voller Energie und lässt die Tage und Abende hell werden. Bereits jetzt ermöglichen uns Erfolge des Impfens erste Rückkehrversuche zu unseren freiheitlichen Grundrechten.

Geh aus mein Herz und suche Freud … Als Paul Gerhardt dieses Lied dichtete, da war der 30-jährige Krieg gerade mal seit fünf Jahren vergangen. Überall herrschte bittere Armut. Paul Gerhardt hatte eine Stelle als Pfarrer in einem kleinen Ort im Spreewald erhalten und geheiratet. Überschwängliches Glück, trotz und inmitten der harten Zeiten, es klingt durch jede Zeile seines Liedes.

Geh aus, mein Herz – auch wenn das, was Du da draußen siehst und erlebst noch und immer wieder alles andere als herzerfrischend ist.

Suche Freud‘ in dieser lieben Sommerzeit – lass Dir die Sehnsucht nach Freude und Sommergeschmack nicht ausreden – an Deines Gottes Gaben. Die üppige Natur und der Gärten schöne Zier lassen uns das Herz überlaufen. Die Schönheit der Blumen ist atemberaubend – Narzissus und die Tulipan, sie ziehen sich viel schöner an als Salomonis Seide.

Am Ende des Liedes von Paul Gerhardt wenden wir uns singend Gott zu und bitten Ihn um Segen, der vom Himmel fließt. Wie das Regenwasser, das die Pflanzen auf den Feldern blühen lässt, soll der Segen Gottes uns zum Blühen bringen. So werden wir selbst zu einem Garten, in dem Gottes Geist sich Raum schafft … dass ich Dir werd‘ ein guter Baum. Gottes Geist sucht sich in uns Wohnung und einen Boden, auf dem Gott blühende und reiche Früchte treiben lassen kann.

Am Ende, am Ende da werden wir in Gott sein und Gott in uns. Und es wird Friede sein, rundherum Wohlbefinden, ein Friede, der unser Verstehen weit weit übersteigt und der uns hineinnimmt in den unendlichen Jubel der Geschöpfe Gottes.

Heinrich W. Spittler
Evangelischer Pfarrer, Lohr