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Wort zum Wochenende

Altes Leben – neues Leben

„Ich will mein altes Leben zurück!“ Das wurde oft gesagt in den letzten Monaten. Aufgrund der Einschränkungen in der Pandemie sehnen wir uns danach, endlich wieder zu dem Leben zurückzukehren, das wir hatten. Da ist der unbeschwerte Urlaub, der oft in den ersten Wochen des
Jahres gebucht wurde und worauf man sich bis Sommer schon lange freuen konnte. Da sind die
Treffen und fröhlichen Feste mit Familie und Freunden, auf die wir schmerzlich verzichten müssen.
Und es sind die vielen schönen Dinge des Alltags, die mein „altes Leben“ ausmachten.
Da höre ich die Osterbotschaft dieser Tage. Sie verheißt neues Leben und ich lese die Erzählung der
beiden Jünger, die nach Jesu Tod Jerusalem verließen, enttäuscht und deprimiert (Lk 24).
Unterwegs in der Auseinandersetzung mit den alten Erzählungen vom Bedrohtsein und
Bewahrtwerden, in der Gemeinschaft von geteiltem Brot und Hoffnung, da gingen ihnen die Augen
auf und sie eilten nach Jerusalem zurück.
Einige Zeit später kehrten sie alle heim nach Galiläa zurück in ihre Dörfer (Mt 28). Jedoch nicht in
ihr altes Leben. So viel Neues hatten sie erlebt und vieles gemeinsam durchgestanden. Ihr Leben
ging nun weiter, doch ganz anders als zuvor. Ein neues Miteinander war entstanden, getragen von
Vertrauen, von Hoffnung und von Mut, Neues zu wagen im Leben und im Glauben.
Jetzt mitten in dieser Pandemie gehen uns die Augen auf und wir erkennen Wesentliches vom Leben
und von seinen Grenzen: Alle sind wir betroffen und verwundbar. Nur gemeinsam kommen wir
durch die Krise mit Rücksicht und Achtsamkeit in unseren Begegnungen. Wir entdecken neue
Formen der Kommunikation. Unlauteres und egoistisches Handeln kommt ans Tageslicht. Mehr
denn je braucht unsere Gesellschaft Kultur und Kunst. Kirche und Theologie sind angefragt, wie sie
Jesu Botschaft vom neuen Leben in dieser Zeit verkünden können. „Eine neue Art von Denken ist
notwendig, wenn die Menschheit überleben will.“, sagte einst Albert Einstein. Wir Menschen sind
die einzigen Lebewesen, die dazu fähig sind. Das ist Auftrag und Hoffnung zugleich.

Heinz Weigand
Pastoralreferent und Klinikseelsorger im Bezirkskrankenhaus Lohr