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Wort zum Wochenende

Aus dem Glauben heraus

Es war sein Glaube, der Jesus ans Kreuz brachte. Im Gegensatz zu dem, was die Gewöhnung an die christliche Botschaft vermitteln könnte, ist da ist kein göttliches Drehbuch vom Hauptdarsteller umgesetzt worden. Er hat nicht zum schönen Schein die großen Gefühle zelebriert: Angst und Verzweiflung im Angesicht des Todes. Der Sohn Gottes, der angeblich wusste, was geschehen würde. Nach Karfreitag folgt Ostern, so sicher wie das Amen in der Kirche. Jesus hält zwar noch im verzweifelten Schrei am Kreuz an Gott fest und ruft nach ihm mit den Worten der Gläubigen Israels: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Aber er muss dieses Gefühl, von Gott verlassen zu sein, aushalten. Und die tiefe Finsternis, in die ein Mensch im Angesicht des Todes geraten kann. Doch nur dieser Jesus ist es, der uns etwas zu sagen hat. Jesus , der eben nicht weiß, sondern glaubt. Der römische Hauptmann sagt es so: „Seht, welch ein Mensch!“ Ein Mensch, der sein Gottvertrauen bewähren muss und seinen Glauben, von Gott berufen zu sein. Alles, was er sagt und tut, geschieht aus dem Glauben heraus, Gottes Willen zu erfüllen. Jesus sagt den Menschen, wer dieser Gott ist, und er tut es in Gleichnissen: „wer Ohren hat zu hören, der höre!“ Gott i s t der barmherzige, der liebende Vater, der voller Sehnsucht darauf wartet, dass der Sohn, nach seinen Irrwegen und Irrtümern in der Fremde verloren, heimkehrt. Und der Vater feiert ein Fest, als der verlorene Sohn zurückkommt zu ihm. So ist, sagt Jesus, unser Gott. Und wenn ihr betet, dann betet so: Unser Vater im Himmel. In diesem Glauben wagt Jesus seinen Weg, sein Wort und auch sein Sterben.

Er weicht dem Kreuz, das alle Menschen auf irgendeine Weise tragen und aushalten müssen, nicht aus. Das macht ihn tatsächlich zu einem von uns. Das macht seinen Glauben u n d seine Botschaft glaubwürdig. Vor vielen Jahren wurde der alte Holzaltar der Partensteiner Christuskirche durch einen Altar aus Sandstein ersetzt. In der Mitte, also da, wo vorher das Altarbild zu sehen war, steht nun ein goldenes Kreuz. Das Altarbild, im Zentrum der gekreuzigte Jesus, hat an der Seitenwand seinen Ort gefunden. Es hängt dort gegenüber der Empore. Ein Mann, der lange mit einer schweren Suchterkrankung zu kämpfen hatte, erzählte mir, wie er, von seinem Platz auf der Empore aus, das Altarbild direkt vor Augen hatte. Und so entwickelte sich, während des Gottesdienstes, ein stilles Gespräch mit dem Gekreuzigten. Über das Kreuz im Leben des Mannes. Denn, so sagte er: „der versteht mich!“

Michael Nachtrab
Evangelischer Pfarrer in Partenstein