Liebe Leser*innen,
mein kleiner Sohn Jakob ist 5 Jahre alt. Die einfachsten Dinge können ihn zum Lachen bringen. Ich kann mich erinnern, dass das so gar noch extremer war, als er noch kleiner war - vielleicht 2 oder 3 Jahre alt. Fast alles brachte ihn zum Lachen und konnte ihn vorbehaltlos begeistern: ein rollender Ball, eine Süßigkeit, ein Insekt am Fenster, ein Lächeln, ein Gegenstand, der herum lag, eine Melodie oder einfach nur Krümmel auf dem Boden.
Meine größeren Kinder hingegen - hier nenne ich lieber mal keine Namen - sind derzeit in einer Phase, in der das totale Gegenteil der Fall ist: Über alles können sie motzen und lästern: das Wetter, das Essen, die Schule, uns Eltern, etc.
Alles wird erst mal mit einem schiefen, kritischen Blick betrachtet und genau bewertet.
Wenn ich als Mutter meine Kinder so gemeinsam betrachte und miterlebe wie der eine sich über etwas vorbehaltlos freut und die anderen das Gleiche in Grund und Boden kritisieren, dann frage ich mich manchmal schon „wo ich hier gelandet“ bin.
Doch wenn ich mich Jahre zurück erinnere, dann fällt mir ein, dass auch meine Großen früher einmal so begeisterungsfähig für vieles waren. Und wenn ich weiter nachdenke, dann muss ich zugeben, dass meine jugendlichen, großen Kinder sich auch jetzt noch begeistern lassen - allerdings wählen sie jetzt sehr genau aus, was ihnen gefällt und was nicht. Doch wenn es um ihre Hobbys geht und um das, was ihrem Geschmack entspricht, dann sind sie Feuer und Flamme.
Vor 3 Wochen wurde in unseren Pfarreien um Zellingen herum die Firmung gespendet. Jugendlichen, in einem mehr oder weniger pubertierenden Alter, wurde der Heilige Geist zugesprochen. Dieser Heilige Geist, der uns Menschen begeistert, der uns für neue Ideen inspiriert, der uns Kraftquelle ist für unser Handeln, der uns positiv und voller Elan nach vorne blicken lässt. Dieser Heilige Geist tut richtig gut - nicht nur Jugendlichen!
Am Pfingsttag wurden alle „vom Heiligen Geist erfüllt und begannen in fremden Sprachen zu reden“, heißt es in der Bibel (Apg 2,4). Es muss ein total faszinierendes, bewegendes und veränderndes Ereignis gewesen sein, das sogar Erwachsene - die manchmal ja noch festgefahrener sein können als Jugendliche - zu Neuem bewegt hat.
Auch uns lädt das Pfingstfest immer wieder dazu ein uns zu fragen: Was begeistert mich?
Wofür brenne ich? Was macht mich glücklich? Wer oder was schenkt mir neue Kraft?
Ein gesegnetes Pfingstfest wünscht Ihnen
Barbara Stockmann,
Pastoralreferentin im Bereich Zellingen
im Pastoralen Raum Karlstadt