Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Pastoraler Raum Gemünden

Stadtansicht Lohr

Pastoraler Raum Lohr

Stadtansicht Karlstadt

Pastoraler Raum Karlstadt

Pastoraler Raum Marktheidenfeld

Wort zum Wochenende

Danken …

An der Haustür klingelte es. Ich öffnete. Eine Frau stand vor der Tür und bedankte sich für meine Hilfe. Darüber freute ich mich. Der Dank tat mir gut.

Oft bekommt man ja keine Rückmeldung. Das betrifft nicht nur mich als Pfarrer. Ich denke an Mütter und Väter – und an so viele Berufe. Wir gut würde da das ein oder andere Dankeschön tun!

Vor zwei Wochen haben wir ein besonderes Dankeschön in unseren Kirchengemeinden gefeiert: das Erntedankfest. Die Altäre waren mit Erntegaben geschmückt. Der Anblick erfreute das Herz. Ein leichter frischer Duft erfüllte den Raum. In den Gottesdiensten waren wir glücklich über die Ernte, über die Äpfel, die Rüben, die Tomaten und die Trauben … Wir führten uns vor Augen, wie reich wir beschenkt sind. Da fiel uns das Danken leicht.

Vielleicht tut es uns gut, uns immer wieder bewusst zu machen, wofür wir danken können. Da ist nicht nur die Ernte aus dem Garten, von den Feldern, den Bäumen und Sträuchern, da sind auch reich gefüllten Regale in den Supermärkten und Geschäften.

Vor einigen Wochen habe ich einen Satz gelesen, der mich seit dem beschäftigt: „Danken verändert.“ Ist das so, dass Danken verändert?

Ein Beispiel: Abgehetzt kam ich nach Hause. Keine Zeit für langes Kochen! Es gab etwas Schnelles und Einfaches. Es war nicht gerade meine Lieblingsspeise. Kaum saß ich am Tisch, schaute ich auf die Uhr und stellte fest, dass ich nicht viel Zeit zum Essen hatte. Dann versuchte ich doch zur Ruhe zu kommen, atmete tief durch und nahm mir etwas Zeit. Dabei versuchte ich abzulegen, was ich gerade alles im Kopf hatte. Ich schaute das Essen an und überlegte, wo es herkam. Ich stellte mir die Ernte vor, die Felder und den Garten. Ich spürte Freude und faltete die Hände. Das Essen schmeckte mir danach besser als sonst. Irgendwie ging ich auch anders zu meinem nächsten Termin.

Oder neulich im Supermarkt: Der Einkaufswagen war schon halb voll. Mir fehlte da noch dies und jenes. Die Suche begann. Und dann an der Kasse wieder eine lange Schlange. Ich musste warten. Schließlich fiel mein Blick in den Einkaufswagen. Was da alles darin lag! Was wir für das tägliche Leben alles kaufen können! Und nicht zu vergessen die Auswahl, die wir haben! Ich spürte Dankbarkeit und merkte wie das – nicht nur den Moment - verändern kann!

Wie gut tut es mir, am Tag innezuhalten und zu überlegen, wofür ich danken kann. Das kann länger sein oder auch nur ganz kurz, wenn ich unterwegs bin, am Arbeitsplatz, mit meiner Frau oder meinen Kindern zusammen, jemandem begegne, jemand anruft … Als gute Übung erlebe ich es, am Abend, wenn ich zu Bett gehe, mir drei Dinge zu überlegen, wofür ich an diesem Tag besonders danken kann. Dann falte ich gern meine Hände.

Meine kleine Erfahrung im Alltag: Danken verändert.

Ich wünsche allen ein schönes Wochenende.

Klaus Betschinske
Evang. Pfarrer in Billingshausen, Dekanatsbezirk Würzburg