Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Wort zum Wochenende

Das Leben feiern

Ostern kennt keinen Abend. Die liturgische Osterzeit beschränkt sich nicht auf den beiden Feiertage. 50 Tage hindurch erklingt in der Kirche das österliche Halleluja. Bis zum Pfingstsonntag wird bei den Gottesdiensten in den katholischen Gotteshäusern die Osterkerze angezündet. In der Spätantike war die Osternacht die klassische Taufnacht der Kirche. Diejenigen Bewohner des Römischen Reiches, die zum Christentum übertreten wollten, hatten sich intensiv vorbereitet, wurden in der Vigilfeier des Osterfestes getauft und nahmen erstmals am Abendmahl teil. Aus der Chrisamsalbung nach der Taufe hat sich im Laufe der Zeit das Firmsakrament entwickelt. Heute werden in der Regel Säuglinge getauft, die in der dritten Klasse zur Erstkommunion gehen und an der Schwelle zum Jugendalter gefirmt werden. Die erste heilige Kommunion findet in den meisten Fällen an den Sonntagen der Osterzeit statt. Vielfach wird auch die Firmung in der Osterzeit gespendet. In der evangelischen Kirche werden die Jugendlichen meist im Umfeld des Osterfestes konfirmiert. Die jeweiligen Pfarrer, Katecheten und Gruppenleiterinnen geben sich große Mühe, die Kinder und Jugendlichen auf den Empfang der Sakramente vorzubereiten. Freilich lässt der sichtbare Erfolg oft zu wünschen übrig. Trotz der Mühen der Vorbereitung erwächst aus der Kommunion und der Firmung in vielen Fällen keine dauerhafte Verbindung mit der Kirche.

In der DDR suchte der sozialistische Staat die christlichen Rituale zu verdrängen und führte die Jugendweihe ein, mit der ein Bekenntnis zum sozialistischen Staat verbunden war. Die DDR ist bekanntlich nach dem Fall der Berliner Mauer 1990 untergegangen. Die Jugendweihe aber hat den Untergang des Sozialismus in Ostdeutschland überstanden. Auch in diesen Jahr nehmen vor allem in den neuen Bundesländern zahlreiche Jugendliche an der Jugendweihe teil.

Menschen haben von jeher die Bedürfnisse, Lebenswenden zu feiern. Dies gilt nicht nur im Christentum, sondern in vielen Religionen und Kulturen dieser Erde. Naturreligionen kennen Mannbarkeitsrituale. Im Judentum wird der jüdische Junge mit 13 Jahren zum Bar Mitzwa und erhält die Vollmacht, zum ersten mal im Synagogengottesdienst einen Abschnitt aus der Torarolle vorzulesen.

Im Christentum vermitteln die Sakramente Gottes Hilfe in den Knotenpunkten des Lebens. An meine eigene Erstkommunion im Jahre 1960 in Alzenau habe ich nur noch verschwommene Erinnerungen. Eine spezielle Vorbereitung in Gruppen war damals noch nicht üblich. Aber eines weiß ich mit Sicherheit: Der Gedanke Priester zu werden, ist mir erstmals nach dem Weißen Sonntag gekommen. Dadurch, dass ich Ministrant wurde, bin ich in den katholischen Glauben und die Liturgie hineingewachsen.

Allen Schülerinnen und Schülern, die in diesen Wochen zur Erstkommunion gehen, gefirmt oder konfirmiert werden, wünsche ich , dass sie die Gemeinschaft mit Jesus Christus und den Beistand des Geistes Gottes erfahren und in ihrem Leben verwirklichen.

Dr. Christian Grebner
Pfarrer i. R., Wiesthal