In den letzten Wochen schwirrt eine mysteriöse Begrifflichkeit immer wieder in den Medien und nahezu überall herum. Die 3G: Geimpft, Genesen, Getestet. Man mag es schon fast nicht mehr hören, wo man darauf überall zu achten hat – auch in unseren Gottesdiensten...
Wissen Sie: Ich bin froh, dass wir durch die Wissenschaft die Möglichkeit haben etwas gegen diese Pandemie zu tun, aber ein wenig schmerzt mich auch, dass wir dadurch gezwungen sind beim Zutritt zum Haus des Herrn Abstriche zu machen. Denn die Kirche und der Glaube stehen ja gerade dafür, dass es keine Zugangsbeschränkung braucht. In diesen Zeiten müssen wir damit leben, aber für mich ist es umso mehr ein Anlass über die G's unseres Glaubens nachzudenken.
Das erste G ist der Glaube.
In der ganzen biblischen Überlieferung wird deutlich, dass der Glaube allein eine Verbindung zu Gott herstellt. Der Epheserbrief deutet es so: Denn aus Gnade seid ihr gerettet durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es, nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme.
Es soll mir als Mensch und auch meinem Umfeld klar sein, dass Gottes Gnade alleine eine Verbindung zu ihm schafft. Gutes tun ist wundervoll und nötig, aber es trägt nicht zur Seligkeit bei. Sonst könnte ich mich wahrlich rühmen, angeben mit all dem, was ich tue, um Gott nahe zu sein. Das würde mich besser oder eben auch schlechter machen, als andere. So ist Gott nicht.
Der Glaube allein bringt mich zu ihm.
Das zweite G ist die Gnade.
Gnade ist mehr als Gerechtigkeit. Manchmal wünschen wir es uns, dass bösen Menschen Schlechtes widerfährt und Gute auch ein schönes Leben führen dürfen, dass es gerecht zugeht. Oft läuft es anders – diese Ungerechtigkeit ist schier unerträglich.
Und da kommt Gott mit seiner Gnade, das heißt, dass ich etwas bekomme, was ich eben nicht verdient habe. Und das ist niemals negativ für mich, sondern immer positiv. Obwohl mein Glaube ins Wanken gerät und obwohl ich andauernd Fehler mache, sagt Gott mir zu: Du bist aus Gnade gerettet. Punkt.
Das dritte G ist Geliebt.
Durch Gottes Liebe können wir die Ewigkeit einmal bei ihm verbringen. Wie heißt es so schön im Johannesevangelium? „Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben nicht verloren gehen, sondern ewiges Leben haben.“
Darin ist alles enthalten, was für mich den göttlichen G-Status ausmacht. Neben all dem, auf was wir zurzeit achten müssen und all den G's, die uns an jeder Ecke begegnen, wünsche ich uns, dass wir nie vergessen, dass Glaube, Gnade und geliebt Sein Geschenke Gottes sind und allen Menschen gelten. Amen
Gott befohlen, Ihre Evanglische Pfarrerin Sabine Schlagbauer aus Burgsinn