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Wort zum Wochenende

Durchs unbekannte Gelände

Im letzten September habe ich zum ersten Mal an einer Alpenüberquerung teilgenommen. Zu Fuß ging es von Oberstdorf nach Meran. Für mich war das eine ganz neue Erfahrungen. Ich kannte die Wege nicht, die wir gehen mussten. Ich wusste nicht, wie anstrengend es werden würde. Aber ich rechnete damit, dass es neben schweren Wegstrecken auch entspannte und landschaftlich besonders schöne Abschnitte geben würde.

Auch das neue Jahr liegt wie ein unbekanntes Gelände vor uns. Wir kennen den Weg nicht. Wir wissen nicht, was alles passieren wird. Wir haben keine Ahnung, ob es sehr anstrengend werden wird. Aber wir rechnen damit, oder hoffen wenigstens darauf, dass es neben schwierigen Wegstrecken auch schöne Abschnitte geben wird. Zeiten, in denen wir etwas Schönes erleben können. Zeiten, in denen wir Erleichterung erfahren. Zeiten, in denen wir uns freuen werden.

Und dennoch schauen manche vielleicht mit großen Sorgen auf dieses Jahr.

Vielleicht weil sie selbst oder jemand aus ihrem näheren Umfeld schwer erkrankt ist, weil sie eine schwierige Entscheidung treffen müssen, oder aber, weil ihnen das Geschehen in der Welt, aber auch in unserem Land, Angst bereitet.

In diesem Fall kann vielleicht das Mut machen, was auch mir vor der Alpenüberquerung Mut gemacht hat.

Da war zum Einen die Tatsache, dass ich nicht allein unterwegs war, sondern in einer Gruppe. Noch dazu wusste ich einen guten Freund an meiner Seite, den ich schon lange kannte.

So werden auch wir durch dieses Jahr nicht alleine gehen müssen. Viele von uns haben Familie, Freunde und Nachbarn, die sie begleiten werden. Andere finden Gemeinschaft in den Vereinen und Kirchengemeinden. Und wiederum andere nehmen dankbar Angebote der Diakonie und der Seelsorge wahr. Sie wissen: Hier gibt es Menschen, an die ich mich in der Not wenden kann. Die mir zuhören. Die mir so gut es geht, weiterhelfen. Ja, die auch bereit sind, mit mir zu beten.

Bei der Alpenüberquerung hat mir zum Anderen geholfen, dass wir jeden Tag mit einer kurzen Andacht begonnen haben. Am Ende wurde uns dabei immer der Segen Gottes zugesprochen. Wir konnten also sicher sein, dass Gott auch an diesem Tag uns begleiten würde mit seiner Nähe, seiner Kraft und seiner Liebe.

Dieses Dabeisein Gottes dürfen auch wir im neuen Jahr in Anspruch nehmen, an jedem Tag. Und vielleicht wollen wir gerade in schwierigen Stunden daran denken oder es uns leise zusprechen: „Ich bin gesegnet. Gott ist bei mir.“

Michael Kelinske
Evangelischer Pfarrer in Lohr am Main