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Wort zum Wochenende

Ein Fanmarsch für Christus?

Mit einem Fanmarsch zogen vergangenen Samstag die Fans des Borussia Dortmund in ihr Stadion zum Heimspiel gegen RB Leipzig ein. Voller Freude das Stadion nach nunmehr zwei Jahren wieder bis auf den letzten Platz besetzen zu dürfen. Ihre Fussballmannschaft als Familie wieder jubelnd unterstützen zu dürfen. Die Fanhymne erklang - wenn auch ein wenig schief - wie ein Jubelruf auf diesem Weg. Man konnte medial nur erahnen, welche Freude und Glückseligkeit die Anhänger dieses Fussballvereins beseelte. Der Gesang der Fans glich einem Ruf der Befreiung und war zugleich Ausdruck ihrer Hoffnung und Erwartung, dass dies der Beginn einer neuen Realität ist. Eines neuen Daseins nach Corona. Der Zeit der vielen Einschränkungen und Maßnahmen. Ein Ruf der nicht nur dem eigenen Fußballverein, sondern dem „König Fußball“ als solchem.

Wir Christen begehen am Sonntag den Palmsonntag. Wir erinnern uns an den Einzug Jesu in Jerusalem, der gleichzeitig den Beginn der Heiligen Woche einläutet. Jesus reitet auf einem Esel in die Stadt hinein. Die Menschen, die von ihm gehört haben, die begeistert von ihm waren und ihn als den Jesus aus Nazareth erkannten, der den Menschen mit seiner Botschaft und in seinem Wirken Hoffnung und Zuversicht auf eine bessere Zeit schenkt, legen ihre Kleider auf den Boden und jubeln: „Gesegnet sei der König, der kommt im Namen des Herrn“ (Lk 19,38)!

Nach zwei Jahren dürfen auch wir Christen wieder dieses Fest mit Prozessionen begehen. Wir dürfen wieder von Orten, an denen wir uns versammeln um das Evangelium des Einzugs Jesu in Jerusalem zu hören und die Palmzweige oder -buschen segnen zu lassen, in die Gotteshäuser einziehen und dabei das Lied „Singt dem König Freudenpsalmen. Völker, ebnet seine Bahn!“ singen.

Doch wie schaut es um unsere Motivation aus? Werden wir uns zu Scharen wiederfinden, um gemeinsam dieses wichtige Fest zu begehen? Einmütig mit unseren Schwestern und Brüdern im Glauben jubelnd dem entgegengehen, dessen Kommen in unsere Wirklichkeit immer wieder ein Neubeginn bei uns selbst sein will: Christus unseren Friedenskönig?

Die vergangenen zwei Jahre haben uns ganz eindrücklich vor Augen gestellt, dass sich die Frage nach Christus immer weniger stellt. Nicht einzig der Missbrauchsskandal innerhalb der Kirchen macht deutlich, dass sich Menschen mehr und mehr von der Kirche und somit auch von Christus distanzieren. Auch wenn viele Menschen, welche den Kirchen den Rücken zukehren, meinen, dass dies nichts an ihrer Beziehung zu Gott ändert, so möchte ich doch einen Vergleich zum Fußball wagen. Egal wie schlecht es oftmals um einen Trainer, um eine Mannschaft bestellt ist: echte Fans prangern die Missstände an, doch bleiben sie ihrem Verein treu. Es geht um die Gemeinschaft und letztlich um den „König Fußball“, nicht um einzelne Akteure.

So gilt auch uns die Frage: geht es uns um Gott und Christus, also um die Sache oder zeigen wir, dass wir einfach nur keine Fans mehr von ihnen sind und sie uns nicht mehr begeistern?

Martin Drzizga

Pastoralassistent im Pastoralen Raum Marktheidenfeld