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Wort zum Wochenende

Eine Postkarte für Gott und die Menschen

In meinem Briefkasten liegt eine Postkarte. Beim Lesen freue ich mich, da hat jemand an mich gedacht und mir einen lieben Text und ein tolles Bild dazu geschickt. Ich pinne die Karte an meine Wand, damit ich mich wieder freuen kann, wenn ich sie ansehe.

Die Postkarte gibt es in Deutschland seit 1869/1870. Sie entwickelte sich schnell vom reinen geschäftlichen Kommunikationsmittel, hin zur heutigen Ansichtskarte mit Bildmotiv im privaten Bereich. Seit Beginn des 21. Jahrhunderts wurde sie zusehends von modernen Medien in den Hintergrund gedrängt.

Wir erleben derzeit eine Welle von Kirchenaustritten. Einige kehren den Kirchen den Rücken, weil die Botschaft Christi für sie keine Bedeutung (mehr) hat. Sie wird durch anderes verdrängt, ähnlich wie die Postkarte. Viele andere dagegen haben den Glauben an die Institution Kirche verloren und immer wieder höre ich Argumente, dass man doch keine Kirche brauche, um seinen Glauben zu leben.

Tatsächlich? Glaube ist also ein reines Privatvergnügen? Wenn man Glauben nur auf das Gebet im stillen Kämmerlein reduziert kann das stimmen, aber christlicher Glaube umfasst weit mehr als das. Im Doppelgebot der Liebe wird das sehr deutlich „Du sollst den Herrn, deinen Gott lieben […] Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ (Mat. 22,37-39). Die Aufgabe sich um andere zu kümmern erfordert Kraft und es braucht gerade in Krisensituationen Motivationsschübe. Irgendwann sind die eigenen Kraftreserven erschöpft. Nur durch einen Impuls von außen, in der Begegnung mit anderen Menschen oder dem Gang in die Natur können wir neue Kraft finden, und der Ursprung dieser Kraft ist bei Gott.

Vor Weihnachten gab es in Bamberg und Umgebung eine erfolgreiche Aktion, bei der die Menschen Briefe an BewohnerInnen der örtlichen Pflegeheime schrieben. Man verschickte viel Freude und Energie mit diesen Briefen. Bald schon steht das Osterfest vor der Tür. Statt Messengernachrichten oder Briefe könnten dieses Jahr zu Ostern Postkarten an Menschen versendet werden, die sich über ein schönes Bild mit lieben Text freuen, daraus Kraft schöpfen und sich die Karte für später an die Wand pinnen. In Zeiten wie diesen, braucht der Mensch solche kleinen Kraftquellen. Im Sinne des Doppelgebotes heißt es also Postkarten für die Menschen und eine im Gebet geschriebene Karte für Gott. Gott wird sie lesen, was auch darauf stehen mag, weil wir ihm wichtig sind!

Diakonin Mona Schenker
Dekanatsjugendreferentin im evagelisch.-luth. Dekanatsbezirk Lohr am Main