Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Pastoraler Raum Gemünden

Stadtansicht Lohr

Pastoraler Raum Lohr

Stadtansicht Karlstadt

Pastoraler Raum Karlstadt

Pastoraler Raum Marktheidenfeld

Wort zum Wochenende

Erinnern und Vertrauen

An Maria Himmelfahrt vor 1 Jahr möchte ich mich mit Ihnen erinnern….denn Erinnerung ist eine Grundausdrucksform unseres Glaubens. Das Jahr teilt sich nach wie vor ein durch die kirchlichen Feste, auch wenn diese Kultur Konkurrenz bekommen hat durch die zahlreichen Erinnerungs- und Aktionstage, wie z. B. der Tag der Katze am 8. August oder der Tag des Kindes am 20.September!

Vor 1 Jahr übernahmen in Afghanistan die Taliban überraschend schnell wieder die Macht in Kabul und die westlichen Truppen zogen nach 20 Jahren unter dramatischen Umständen ab. Ich erinnere an die Frauen und Mädchen dort, deren Hoffnungen vernichtet sind. Ich erinnere an die vielen deutschen Soldaten , die traumatisiert zurückgekehrt sind, wie z. B. Johannes Clair, der davon öffentlich erzählt. Ich erinnere an die vielen Ortskräfte, die immer noch auf Hilfe warten. Ich erinnere an riesigen finanziellen und menschlichen Ressourcen , die offensichtlich planlos verschwendet wurden.

Erinnern bedeutet, sich im Innern öffnen, um Vergangenen zu begegnen, in Gedanken und Gefühlen. Unser Gott ist ein Gott der Geschichte, der Bewegung, der Begegnung , der Veränderung. Dieser Gott sieht uns, wie wir wirklich waren , sind und sein werden, nicht wie wir uns nach außen darstellen müssen. Er sieht jeden Einzelnen und jede Einzelne, gerade die Leidenden. Religion ist Erinnern und Vertrauen :

“ So spricht der Herr, der dich geschaffen hat ,Jakob, und dich gemacht hat, Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!“ (Jesaja 43, V. 1)

Im Erinnern bringen wir alles Leid vor Gott, das Menschen verursacht haben und bitten ihn, dass er Gerechtigkeit schenkt. Wir sehnen uns in der Welt schon nach Gerechtigkeit, doch scheitern wir immer wieder seit Kain und Abel. Gott wird in seinem Gericht in unserer Zeit und am Ende der Tage alles „zurecht rücken“ , was wir ungerecht gemacht haben und wird neues Leben schenken bei ihm.

Am 8. September um 19.00 in der Pfarrscheune Remlingen, wird der ehemalige Militärpfarrer Johannes Müller, jetzt Ochsenfurt, von seinen Erfahrungen auch von Afghanistan berichten und an das Leid dort und hier unter uns erinnern. Herzliche Einladung an Sie, sich gemeinsam zu erinnern und Gott darum zu bitten, dass er uns erlösen wird und uns unsere Angst nimmt.

Gudrun Mirlein
Evang. Pfarrerin in Remlingen