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Wort zum Wochenende

Es gibt für alles eine Zeit

Vor ein paar Tagen war ich mal wieder auf einem Konzert. Dort habe ich einen Bekannten getroffen, der als Mitarbeiter in der Security arbeitet. Wir haben uns unterhalten und irgendwann meinte er, dass sie aktuell bei Veranstaltungen nicht viel zu tun hätten. Die Menschen, die da kämen, sind froh, dass sie wieder etwas unternehmen können. Da steht keinem der Sinn nach Streit und Zoff. Die Leute genießen die wieder gewonnenen Freiheiten. Ohne Maske, sich mit Menschen treffen, was essen, trinken, wenig Abstand, sich einfach des Lebens freuen.
Szenenwechsel: Ein Bekannter erzählt, dass seine kleine Tochter viel zu früh auf die Welt gekommen ist. Sie muss deshalb noch mindestens bis zum errechneten Geburtstermin in der Klinik bleiben. Mama und Papa wechseln sich also ab in der Begleitung und Sorge um das Kind vor Ort. Die große Schwester kann nicht dabei sein, darf nicht mit in die Klinik – Beschränkungen durch die Corona-Pandemie. Sie versteht nicht, was da passiert. Sie merkt nur, dass sich die Eltern Sorgen machen und viel unterwegs sind. Sie weiß, dass sie eine kleine Schwester hat, aber sie kennt sie bisher nur von den Fotos.
Der Prophet Kohelet schreibt: „Es gibt für alles eine Zeit“. In seiner Sprache fortgeschrieben: Es gibt eine Zeit für das unbekümmerte Leben und eine Zeit für die Sorge umeinander. Die Pandemie hat uns diese Sorge umeinander noch einmal sehr bewusst werden lassen. Und trotzdem wollen wir jetzt auch mal wieder nachlässig sein. Gleichzeitig ist die Pandemie nicht vorbei – die Ansteckungszahlen steigen rasant an. Die Sorgen wachsen wieder.
Es ist okay. Wirklich okay.
Es ist okay, mal loszulassen und sich die Freiheit zu nehmen und das Leben zu genießen.
Es ist okay – sogar notwendig – sich mit Menschen zu treffen, die man schätzt und mag.
Es ist okay, unterwegs zu sein, sorglos und ohne Hemmnisse.
Denn:
Die Zeit für die Sorge um andere kommt wieder – ganz bestimmt. Meistens schneller als uns lieb ist. Die jetzige Unbekümmertheit hilft uns, aufzutanken, durchzuatmen, um dann da sein zu können, wenn wir gebraucht werden.
Kohelet schreibt: „Es gibt eine Zeit zum Weinen und eine Zeit zum Lachen, eine Zeit für die Klage und eine Zeit für den Tanz.“
Unser Leben ist immer beides: Sorge und Unbekümmertheit, Weinen und Lachen, Klagen und Tanzen. Dabei steht beim Propheten das Negative immer an erster Stelle. Es erfährt irgendwann immer eine Wendung. Das Negative hat nicht das letzte Wort. Am Ende bleibt das Positive. So abgedroschen der Satz klingt: Am Ende wird es gut. Sicher oft nicht so, wie wir uns das wünschen. Aber es wird gut, was auch immer das dann bedeutet.

Ich wünsche Ihnen Kraft für die Sorgen und Unbekümmertheit, das Leben zu genießen!

Sebastian Volk
Jugendseelsorger in der Kirchlichen Jugendarbeit (kja) Mainfranken