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Wort zum Wochenende

Gemeinsam gegen den November-Blues

Ein Gedicht von Engelbert Schinkel beginnt mit den Worten: „November/graue Tage/Nebel steigen/der Winter/steht vor der Tür/Melancholie singt ihr Lied/du singst müde mit“.

Manchem von uns mag dieses Gefühl bekannt sein. Die kurzen, nebligen Tage des Novembers schlagen auf das Gemüt, dazu kommt jetzt Anfang November intensiver als sonst die Erinnerung an unsere Verstorbenen und die damit verbundene Gewissheit unserer Endlichkeit.

Wir sehnen uns nach Licht in all diesen äußeren und inneren Dunkelheiten und drücken es dadurch aus, dass wir in unseren Häusern und Gärten und auf den Gräbern Lichter entzünden, oder in Faschingseröffnungen ausgelassen feiern. (Wobei der Ursprung des Karnevalbeginns am 11.11. daher rührt, dass früher nach dem Fest des Hl. Martin die Fastenzeit auf Weihnachten hin begonnen hat und man – ähnlich wie vor Ostern – noch einmal ausgelassen feierte.) Wir versuchen das, was im anfangs zitierten Gedicht weitergeführt wird: „November/heißer Tee/Kerzenschein/ein guter Film/Musik für's Herz/Freude singt ihr Lied/und du singst leise mit/November ist/was man daraus macht“.

Solche schönen Momente helfen uns, für eine gewisse Zeit manches zu vergessen, was uns das Herz schwer macht. Dennoch spüren wir dabei, dass das nicht alles sein kann, dass im Herzen eine Sehnsucht brennt, die nicht mit Äußerlichkeiten gestillt werden kann.

Kraft gibt die Erfahrung, dass man schon Etliches im Leben geschafft hat, manche düsteren „November“ durchlebt und gemeistert hat, dass man Dunkelheiten überwunden hat, auch wenn man dabei vielerlei Verletzungen erlitt. Oft erscheint im Rückblick manches in einem anderen Licht und wir erkennen vielleicht nicht den Sinn, oft aber das, wohin die schwere Zeit uns geführt hat.

Auf jeden Fall hilft es, wenn man solche Situationen nicht allein bewältigen muss, wenn man nicht einsam ist, sondern Menschen hat, die einfach da sind. Sie müssen gar nicht viel tun; einfach da sein, kann helfen, manche Schluchten zu überwinden.

Alle Religionen versuchen eine Antwort zu geben auf die Frage, was die Dunkelheit des Herzens erleuchten kann. Unser christlicher Glaube schenkt uns österliche Hoffnung, die im Neuen Testament grundgelegt ist. Nach dem Leiden und dem Tod Jesu und der damit für die Freunde verbundenen Trauer und Verzweiflung, dürfen die Jünger die Erfahrung machen, dass es weitergeht, dass der Getötete weiterhin in ihrer Mitte ist und sie bestärkt und ermutigt. Zu allen Zeiten durften Christen die Erfahrung machen, dass sie nicht allein sind in schweren Nöten, dass da Einer ist, der mitgeht. So wie auch Jesus zwar nicht vom Leid verschont blieb, aber von Gott die Kraft bekam, das Kreuz zu tragen und zu überwinden.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen, dass Sie immer wieder spüren dürfen, dass Sie begleitet werden, sei es durch Mitmenschen, mit denen Sie „gemeinsam statt einsam“ (wie es das derzeitige Motto unseres Landkreises ist), durch schwere Zeiten gehen, oder durch das Vertrauen, dass es einen Gott gibt, der uns begleitet.

Sr. Ulrike Stein
Gemeindereferentin Pastoraler Raum Marktheidenfeld