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Wort zum Wochenende

„Hasd scho gköhrd?!“

so lautet unsere liebenswerte, fränkische Einleitung zur Informationsweitergabe.

Was prasselt nicht alles auf uns ein, Fernsehnachrichten, sogenannte „Soziale Medien“, Zeitung, Radio, … überall hören wir Informationen. Auch beim Einkaufen, in der Schule, am Arbeitsplatz, unter Freunden, … Nachrichten, Neuigkeiten, „Gschichtli“.

In politischen Zusammenhängen oder bei großen gesellschaftlichen Themen nennt man heute Falschnachrichten „Fake-News“, das wissen wir alle. Wie wir damit umgehen und uns davor schützen können, ist ein anderes Thema.

Heute geht es mir darum, wie ich es mit der Informationsweitergabe halte, wenn ich sage: „Hasd scho gköhrd?!“

Als Christ habe ich hier ein gutes Geländer, das 8. Gebot: „Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.“ Was Martin Luther dazu sagt, lohnt sich mal im Katechismus (auch in unserem Ev. Gesangbuch) nachzulesen. Mit meinen Schülerinnen und Schülern haben wir folgende Aussage dazu erarbeitet: „Gottes Gebot will uns mit dem 8. Gebot helfen mit unseren Worten verantwortlich umzugehen, um Menschen vor Schaden zu bewahren und unsere Beziehung untereinander und zu Gott nicht zu stören.“

Das hatte auch der große griechische Philosoph Sokrates schon begriffen. Von ihm wird folgende Geschichte dazu überliefert: Einmal ging Sokrates in Athen spazieren. Da kam ein Mann aufgeregt auf ihn zu. „Sokrates, ich muss dir unbedingt etwas erzählen.“ „Moment!“ unterbrach ihn Sokrates. „Bevor du weitererzählst – hast du die Geschichte, die du mir erzählen möchtest, durch die drei Siebe laufen lassen?“ „Welche drei Siebe?“ fragte der Mann überrascht. „Nun,“ sagte Sokrates „Das erste Sieb ist das Sieb der Wahrheit. Bist du dir sicher, dass das, was du mir erzählen möchtest, auch wirklich wahr ist?“ „Nein, aber ich habe es von einem gehört, … .“ „Dann hast du die Geschichte doch bestimmt durch das zweite Sieb laufen lassen, das Sieb der Güte? Ist es also gut, was du mir erzählen willst?“ „Nein, nicht wirklich.“, sagte der Mann. „Tja,“ sagte Sokrates, „jetzt gibt es noch das dritte Sieb. Ist es nützlich, dass du mir deine Geschichte erzählst?“ „Nein, eigentlich auch nicht,“ antwortete der Mann. „Also,“ sagte Sokrates und lächelte, „wenn die Geschichte, weder wahr ist, nicht gut für den Betreffenden ist noch irgendwie nützlich ist, dann vergiss sie und belaste dich und mich nicht damit!“.

An welchem Geländer ich nun entlang gehen möchte, am göttlichen Gebot oder den drei Sieben des Sokrates – es hilft mir, mit meinen Informationen so umzugehen, dass sie meine Beziehung zu Gott und meinen Mitmenschen nicht beschädigt. Wenn wir es schaffen so miteinander zu reden, dann ist doch schon viel für unser Zusammenleben und unsere seelische Gesundheit gewonnen.

Versuchen wir es gemeinsam!

Mit wahrhaft besten Wünschen :-)

Uwe Schlosser
Evangelischer Kirchenrat