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Wort zum Wochenende

Heil- und Hoffnungszeichen

Die tägliche Zugfahrt am Main entlang ist immer neu ein Ereignis, besonders wenn die Sonne strahlt. Morgens und abends genieße ich das Vorbeigleiten an Feldern und Bäumen, die sich besonders eindrucksvoll im ruhig dahinfließenden Fluss spiegeln. Und dann ist da seit Wochen noch dieses große Sonnenblumenfeld - ein Sommergruß, von dem ich meine Augen kaum abwenden mag. Erst nach und nach ist mir aufgefallen, dass es sich morgens wie abends gleich strahlend zeigt, obwohl ich doch jeweils in entgegengesetzter Richtung fahre. Sonnenblumen drehen sich nach jeweils der Sonne zu, suchen und bleiben in Kontakt mit ihr - jede einzelne und mit ihr das gesamte weite Feld.

Eine wunderbare Erkenntnis, die zugleich auch Fragen wachruft: Was, wenn es mir gelänge, mich genauso beständig nach der Quelle auszurichten, aus der ich Lebensfülle, Glück und Zukunft erhoffe?

Und was wäre das für eine tolle Kirche, wenn Menschen sie vor allem als eine Gemeinschaft erleben könnten, die sich wie ein großes Sonnenblumenfeld stets auf den maßgebenden Mittelpunkt ausrichtet und vor allem die liebende, vergebende, gerechte und friedensstiftende Botschaft in die Tat umsetzt, die sie von Anfang an als ihren wichtigsten Auftrag bekannt hat. Nicht nur ihr Reden, sondern vor allem ihr Handeln und ihr würdevoller Umgang mit allen Geschöpfen würden zeigen, wer ihr „Bestimmer“ ist - ob es gerade opportun ist oder nicht!

Viele erfahren das leider in dieser Zeit viel zu selten. Klagen sie zu Recht, dass Kirche das Wesen christlichen Glaubens eher verdeckt? Ich hoffe nicht.

Der frühere UNO Generalsekretär Dag Hammarskjöld betete das Vater unser auf seine Weise. Jeden Morgen richtete er sein Denken und Sinnen auf die Quelle, aus der er leben und glauben wollte:

„Geheiligt werde dein Name, nicht der meine,

dein Reich komme, nicht das meine,

dein Wille geschehe, nicht der meine!“

Du, nicht ich! Ihr, nicht wir! Manchmal kann der Blickwechsel alles ändern und zum Guten wenden.

Eine kürzlich neu getaufte junge Frau erzählte mir, warum sie glücklich ist Christin zu sein: „Jesus zeigt mir, dass Gott da ist. Das ist mir genug!“

Solche Begegnungen, die Worte Dag Hammarskjölds und das Bild der Sonnenblume sind für mich Heil- und Hoffnungszeichen - nicht nur für die Kirche.

Und die werde ich hüten!

Klaus Becker, Lohr

Diözesanreferent für Katechese