Pfarrer Niko Stanek (Eußenheim), der zusammen mit Pfarrer Simon Mayer (Karlstadt) „in solidum“ (gemeinsam und gleichberechtigt) als ‚Teampfarrer’ den Pastoralen Raum leiten wird, konnte wegen Quarantäne nicht am Gründungsgottesdienst in der Kirche „Zur Heiligen Familie“ in Karlstadt persönlich teilnehmen. Per Lifestream wurde der Gottesdienst übertragen.
Im „Hirtenteam“ nicht dabei sein wird Pfarrer Christian Ammersbach (Arnstein). Er steht dem neuen „Pastoralen Raum“ kritisch gegenüber und hat sich entschlossen, nicht in das Leitungsmodell als Pfarrer einzusteigen. Er tritt deshalb in die zweite Reihe und legte sein Amt als Leiter der Pfarreiengemeinschaft „Um Maria Sondheim“ nieder. Künftig wird er als Pfarrvikar in der Seelsorge für die zwölf Gemeinden zur Verfügung stehen.
Der Pastorale Raum Arnstein besteht aus drei Bereichen, die von einem schwerpunktmäßig zugeordneten Pastoralteam begleitet werden. Ein Puzzle, das im Chorraum mit den drei Gemeinden farblich dargestellt war, zeigte die Größe der einzelnen Regionen. Vom „Rat im Raum“, so sind die ehrenamtlich tätigen Vertreter der einzelnen Pfarreiengemeinschaften benannt, wurden die Bereiche vorgestellt. Für den Raum Zellingen mit seinen fünf Gemeinden aus der bisherigen Pfarreiengemeinschaft „Zu den Frankenaposteln-Zellingen und Retztal-Retzbach, sprach Silvia Kuhn. Arnstein, mit seinen Gemeinden der Pfarreiengemeinschaft „Um Maria Sondheim“ wurde durch Regina Kreß und Gerold Rudloff vorgestellt. Der Bereich Karlstadt besteht aus 20 Gemeinden aus den ehemaligen Pfarreiengemeinschaften St. Georg-Karlstadt, St. Bonifatius im Werntal-Müdesheim, Hl. Jakobus-Karlburg und Bachgrund-Eußenheim. Wally Herzog, Christine Schobert und Susanne Keller (beide Bachgrund) und André Burkard (Stetten) stellten die Pfarreiengemeinschaften vor. André Burkard ist der Sprecher der „Räte im Raum“.
In seiner Predigt sprach Domkapitular Albin Krämer die Angst der Menschen vor Veränderung an. „Alles was nicht in unser Denken und in das Schema unseres eingespielten Lebens passt, wird vertrieben“, so der Domkapitular. Auch Jesus habe mit seiner Botschaft von Gottes Reich mitten unter den Menschen immer wieder „für Durcheinander“ gesorgt.
Die Pastoralen Räume seien angesichts der kirchlichen und gesellschaftlichen Veränderungen die Einladung und der Versuch, Kirche anders und neu zu denken. Der Pastorale Raum Karlstadt habe bereits 2015 entschieden, die Entwicklung nicht abzuwarten, sondern mit zu gestalten. Das sei nicht überall auf große Liebe gestoßen, da sich Veränderungen abgezeichneten. Ziel der Neuerungen sei, einander zu stärken, zu stützen und miteinander Wege zu suchen, die solidarisch gegangen werden können. Dass dies gelingen kann, hätten zwei tragische Ereignisse, die genau vor fünf Jahren stattfanden, gezeigt.
Nach der Übergabe der Ernennungsurkunde von Bischof Dr. Franz Jung an Pfarrer Simon Mayer als den Verantwortlichen vor Ort und Moderator des Pastoralen Raumes Karlstadt, wurde auch die Ernennung der beiden Teampfarrer Niko Stanek durchgeführt. „In solidum“ wird er den Moderator Simon Mayer in seinen Leitungsaufgaben unterstützen.
Gemeindereferentin Simone Büttner übernimmt im Pastoralen Raum Karlstadt die Aufgabe der Koordinatorin. Diese geschieht in enger Kooperation mit der Koordinationsgruppe, die sich aus Pfarrer Simon Mayer, Pastoralreferentin Claudia Jung, Pfarrvikar Christian Ammersbach, Simone Büttner zusammensetzt. Sprecher des „Rat im Raum“ ist André Burkard (Stetten). Für den gesamten Raum wird noch eine Sozialpädagogin zur Verfügung stehen, die sich um Bildungs- und Ehrenamtsarbeit und caritative Projekte kümmert. Die aktuell 14,4 Planstellen im Pastoralen Raum Karlstadt werden von 18 hauptamtlichen und sieben nebenamtlichen Seelsorgerinnen und Seelsorgern betreut.
Co-Zelebrant im Gottesdienst war Diakon Roberto Garcia-Arenillas. Festlich umrahmt wurde der Gottesdienst durch einen und Regionalkantor Bernhard Seelbach.
Text: Elisabeth Eichinger-Fuchs