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Wort zum Wochenende

Paulus als Lehrer und Vorbild der Ökumene

Biblische Bilder und Ausdrücke prägen bis heute unsere Umgangssprache. Wenn man von jemandem sagt, er habe sich vom Saulus zum Paulus gewandelt, dann wird damit ausgedrückt, dass er heute genau das Gegenteil von dem vertritt, was er früher gemacht und gesagt. Am 25. Januar feiert die Christenheit das Fest Pauli Bekehrung. Wie die Apostelgeschichte berichtet, verfolgte der Pharisäer Saulus zunächst die junge Kirche und war bei der Steinigung des Stephanus zugegen. Aber das Erlebnis bei Damaskus führte dazu, dass er vom Verfolger zum glühenden Verfechter des Christentums wurde. Durch seine Reisen hat er die frühen Gemeinden in Rom, Griechenland und in Kleinasien gegründet und durch seine Briefe, die in das Neue Testament eingegangen sind, die christliche Theologie nachhaltig geprägt. Seine Deutung des Todes wie auch der Auferstehung des Herrn sind bis heute Grundlagen der Theologie. Auch trug Paulus dazu bei, dass die Taufe und nicht die Beschneidung das Grundsakrament der Christenheit ist. Martin Luther fand im Römerbrief die Antwort auf seine Frage nach dem gnädigen Gott.

Die Woche vom 18. bis 25. Januar wird seit über hundert Jahren als Gebetswoche um die Einheit der Christen begangen. Die großen christlichen Kirchen in unserem Land haben weithin mit den gleichen Problemen zu kämpfen. Der christliche Einfluss auf Politik und Gesellschaft schwindet. Waren in der Bundesrepublik in den 1950er Jahren über 90 Prozent der Westdeutschen Mitglieder der katholischen oder evangelischen Kirche, so ist im Vereinigten Deutschland die Zahl der Kirchenmitglieder unter die 50 Prozentmarke gefallen. Dies ist sicherlich zum Teil eine Folge der Wiedervereinigung unseres Landes, hängt aber auch wesentlich mit der steigenden Zahl der Kirchenaustritte und dem Rückgang der Taufen zusammen, von denen beide Konfessionen betroffen sind. Die Gründe für diese Entwicklung sind vielfältig. Manche Bundesbürger glauben nicht mehr an Gott und das ewige Leben, andere beklagen den Umgang der Kirchenleitungen mit dem Kindesmissbrauch. Mitunter sind aber auch persönliche Enttäuschungen über das Verhalten von Pfarrern und Pastoren oder kirchlichen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen die Ursache für den Kirchenaustritt.

In diesem Jahr steht die Gebetswoche um die Einheit der Christen unter dem Leitwort: Du sollst den Herrn, deinen Gott lieben und deinen Nächsten wie dich selbst (Lk 10,27) . Die Kirchen halten den Glauben an Gott lebendig. Aber beide Kirchen unterhalten in unserem Land eine Vielzahl von Kindergärten, Krankenhäusern und caritativen Einrichtungen und stützen damit unseren Sozialstaat. Sicherlich kann man nicht alle Einrichtungen halten. Veränderungen hat es schon immer gegeben. Jesus Christus hat um die Einheit seiner Jünger gebetet. Zwar steht die volle Einheit der Kirchen aus. Aber es ist nicht zu leugnen, dass sich die katholische und die evangelische Kirche in den letzten fünf Jahrzehnten näher gekommen sind. Wir sollen uns bemühen, auf dem Weg der Einheit voranzukommen. Einheit bedeutet nicht Uniformität, sondern versöhnte Verschiedenheit all derer,die durch die Taufe mit Jesus Christus verbunden sind..

Christian Grebner, Pfarrer i.R., Wiesthal im Spessart