Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Pastoraler Raum Gemünden

Stadtansicht Lohr

Pastoraler Raum Lohr

Stadtansicht Karlstadt

Pastoraler Raum Karlstadt

Pastoraler Raum Marktheidenfeld

Wort zum Wochenende

Perfekte Lebensführung?

Sind ihnen beim Spazierengehen oder Wandern in diesem Frühling schon Lämmer begegnet? War bei der Herde sogar ein Hirte zu sehen? Ihr Anblick ist selten geworden.

Morgen feiern wir den Sonntag des guten Hirten, auf lateinisch misericordias domini. Früher hatten die Menschen häufig ein Bild vom guten Hirten, umgeben von zahlreichen Schafen, in ihrem Wohn- oder Schlafzimmer hängen. In manchem Heimatmuseum kann man eines sehen. Ich empfinde dabei ein Gefühl der Geborgenheit.

Aber kann man uns moderne Menschen noch mit Schafen vergleichen und mit Psalm 23 beten: „Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln…?

Das Schaf gilt als ein Tier, das Führung und Gemeinschaft braucht. Muss heute nicht jeder allein aus seinem Leben das Beste machen? „Mach das Beste daraus“, sagen wir oft so leicht hin und merken gar nicht, welche Last damit auch verbunden sein kann. Wir haben unterschiedliche gesundheitliche und intellektuelle Voraussetzungen, die auch ein noch so guter Sozialstaat trotz finanzieller Zuwendungen an Bedürftige und Inklusion von Behinderten nicht alle ausgleichen kann. Ständig werden wir mit unendlich vielen Möglichkeiten von Freizeitgestaltung und Fortbildung konfrontiert. Sie waren allerdings in den letzten beiden Jahren durch die Maßnahmen zur Eindämmung der Coronapandemie beschränkt. So kommt es neben beruflichem auch oft zu viel Freizeitstress. Viele Sportarten erfordern einen hohen Aufwand und bringen auch erhebliche Risiken mit sich. Es klingt toll, in jedem Urlaub ein neues Land zu entdecken. Aber kann man sich dabei auch erholen?

Mich entlastet das Vertrauen auf den Hirten Jesus Christus und seine gute Lebensführung. Sie hilft mir, etwas langsamer unterwegs zu sein und die vielen schönen Kleinigkeiten am Wegesrand meines Lebens zu entdecken. Sie macht Mut, auch in Zeiten weiterzugehen, in denen wir unser Leben wieder etwas mehr einschränken müssen, weil das Klima und die Solidarität mit den geplagten Menschen in der Ukraine das erfordern.

Vor vierzehn Tagen haben wir an Ostern gefeiert, dass dieser gute Hirte auch den Tod besiegt hat und wir damit alle eine Zukunft haben, auf die er uns zu führt. Das Beste müssen und können wir nicht machen, auch wenn wir uns um überlegte und hilfreiche Entscheidungen bemühen. Das Beste kommt noch.

Das ist ein großer Trost auch angesichts der vielen Opfer in der Ukraine. So schlimm es ist, was Zivilisten und Soldaten dort zugestoßen ist, es ist nicht das Letzte. Die Opfer haben bei Gott eine Zukunft. Es lohnt sich auch heute, dem guten Hirten zu vertrauen und sich von ihm führen zu lassen.

Christina Roth
Oberstudienrätin am Franz-Ludwig von Erthal- Gymnasium Lohr
Evangelische Kirche im Dekanat Lohr