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Wort zum Wochenende

So ist Versöhnung

Wo Menschen zusammen leben, bleiben Konflikte nicht aus. Es gibt viel Streit in Ehen und Familien, zwischen Nachbarn und Arbeitskollegen. Oft entsteht Leid und Zerbruch. Manchmal tun sich schier unüberwindliche Gräben auf. Manche Menschen tragen ihren Streit und Groll über viele Jahre im Herzen. Zuweilen dauern Konflikte sogar ein Leben lang, manchmal über Generationen hinweg an. Starrsinn und Unversöhnlichkeit sind oft im Spiel. Das kostet viel Kraft und mindert die Lebensfreude. Oft fehlen der Mut und die Kraft, auf den Andern wieder zuzugehen. Was im zwischenmenschlichen Bereich gilt, zeigt sich auch in der Auseinandersetzung zwischen Bevölkerungsgruppen und ganzen Völkern. Bei einer Reise durch Nordirland erlebte ich, wie die Spuren einer langen blutigen Auseinandersetzung auch heute noch das Miteinander zwischen Volksgruppen

belasten. Ich hörte erschütternde Berichte. Die Zeit des Schreckens wirkt bis heute nach. Auch heute gibt es Unverbesserliche. Provokationen erfolgen von beiden Seiten. Oft fehlt Versöhnungsbereitschaft. Aber es gibt auch ermutigende Zeichen. Die Corrimeela Community in Ballycastle ist so ein Zeichen. Christen haben einen Ort geschaffen an dem sich verfeindete Menschen begegnen können. Dort wird Versöhnung gelebt zwischen Konfessionen und Menschen aus den Konfliktgruppen. Die Gespräche werden moderiert. Menschen werden geschult und gehen als Friedensstifter in die Welt. Die Arbeit dort ist getragen vom Wissen um Gottes Friedensschluss durch das Opfer von Jesus am Kreuz von Golgatha. Die Christen in der Corrimeela Community leben aus dieser erfahrenen Versöhnung.

Sie folgen dem Wort von Jesus. Er sagt: „Selig sind die Friedensstifter“.

Nichts ist heute nötiger als Versöhnung im Kleinen und im Großen. Versöhnung ist der Weg zu neuer Lebensqualität. Der Liedermacher Jürgen Werth beschreibt das Wesen der Versöhnung in einem Lied mit folgenden Worten: „Wie ein Fest nach langer Trauer, wie ein Feuer in der Nacht, ein offnes Tor in einer Mauer, für die Sonne aufgemacht. Wie ein Brief nach langem Schweigen, wie ein unverhoffter Gruß, wie ein Blatt an toten Zweigen, ein „Ich-mag-dich-trotzdem – Kuss“. So ist Versöhnung. So muss der wahre Friede sein. So ist Versöhnung. So ist Vergeben und Verzeihn.“

Jürgen Werth können Sie übrigens live bei einem Konzert am Samstag, den 14.September, 20 Uhr, im Kloster Triefenstein bei Marktheidenfeld hören.

Wer Frieden mit Gott erfahren hat, ist in besonderer Weise zur Versöhnung und zum Friedensstiften berufen. „Selig sind die Friedensstifter“ – Diese Zusage gilt auch Ihnen. Strecken Sie die Hand in Konfliktsituationen aus. Leben Sie selbst Versöhnung und stiften sie Frieden in ihren eigenen Beziehungen. Stiften Sie Frieden in Ihrem Umfeld, in Ehen und Familien, zwischen Generationen, Nachbarn und Gruppen. Das erfordert Mut. Das kostet Kraft. Aber es lohnt sich.

Michael Wehrwein
Evangelischer Dekan i.R. Lohr a.Main