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Wort zum Wochenende

Tutti fratelli – wir sind alle Brüder

Tag für Tag begegnen uns Fahrzeuge des Roten Kreuzes. Wissen Sie um die Entstehungsgeschichte dieser Hilfsorganisation mit einem großen Aufgabenspektrum? Am 26.Oktober 1863 wurde das Rote Kreuz gegründet. Gründer des Roten Kreuzes ist Henri Dunant. Am 30.Oktober 1910 ist er verstorben. Der letzte Satz in seinem Testament lautet: „Ich bin ein Jünger Jesu und sonst nichts!“ Damit wird deutlich, wer sein Leben prägte und was die Motivation für sein Handeln war. Als überzeugter Christ und Menschenfreund setzte er sich Zeitlebens für seine Mitmenschen und die Gesellschaft ein.

Von Beruf war der Genfer ein Bankier. Im Juni 1859 war er unterwegs nach Nordafrika. Dort wollte er eine Industriegesellschaft gründen. Auf seiner Reise geriet er in das Getümmel der Schlacht von Solferino in Norditalien. Das Leid der Verwundeten berührte ihn zutiefst. Auf dem Verbandsplatz fehlte es an Ärzten und Pflegern, an Verbandsmaterial und Medikamenten. Die Feinde überließen die Verletzten ihrem Schicksal. Da rief Dunant: „Tutti fratelli, wir sind alle Brüder“. Er legte selbst Hand an und mobilisierte Hilfe. Er schlug die Bildung freiwilliger Hilfstruppen zur Rettung der Verwundeten vor. Überall in Europa warb er für diese Idee. Schließlich erreichte er die Einberufung einer internationalen Konferenz, die den Grundstein zur „Genfer Konvention“ legte.

Das von ihm vorgeschlagene Hilfszeichen, das Rote Kreuz auf weißem Grund, wurde zum Sinnbild der Hilfe in Not. Der Glaube an Jesus Christus und die Liebe zu ihm trieben Dunant zu seinem Dienst der Barmherzigkeit. Er gehörte übrigens auch zu den Gründern des Weltbundes des CVJM, des Christlichen Vereins Junger Männer (heute: Christlicher Verein Junger Menschen). Jahrzehnte verbrachte er nach dem Zusammenbruch seiner Firma verarmt in einem Armenkrankenhaus. Ein Reporter entdeckte ihn dort und brachte seine

Lebensgeschichte in die Öffentlichkeit. Gegen die Ehrungen für sein Wirken, das im Jahr 1901 in der Verleihung des Nobelpreises gipfelte, wehrte er sich in seiner Bescheidenheit. Sein Rotes Kreuz hat Bestand bis in unsere Tage, auch wenn es in einigen Teilen der Welt als Roter Halbmond oder Roter Davidsstern unterwegs ist.

Dunants Geschichte zeigt, was ein einzelner Mensch bewirken kann, wenn er seinen christlichen Glauben in die Tat umsetzt. Denken Sie daran, wenn ihnen ein Fahrzeug mit dem Roten Kreuz begegnet!

Michael Wehrwein
Evangelischer Dekan i.R., Lohr a.Main