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Wort zum Wochenende

Überfliegen oder eintauchen?

Noch eine Sitzung am Abend - um mitreden zu können, muss ich zumindest das letzte Protokoll und ein paar Akten überfliegen, sonst stehe ich blank da. Richtig kompetent fühle ich mich nicht, aber wenigsten so weit informiert, dass ich eine Meinung abgeben kann. Um etwas Sinnvolles zu sagen, reicht „Überfliegen“ nicht. Dafür muss ich in die Materie eintauchen, d.h. mir Zeit nehmen, mich konzentrieren und nachdenken.

Ideal wäre das schon, gelingt aber nur selten. Oft haben wir weder die zeitlichen Ressourcen noch die Kraft oder das Interesse für das „Eintauchen in die Materie“. Wir können manche Vorgänge nur im Überflug ohne Tiefgang bewältigen. In welchen Bereichen reicht es ein „Überflieger“ zu sein und wo ist es notwendig „einzutauchen“? Wie ist es v.a. mit unserem Leben in seiner ganzen Weite? Überfliege ich es, kann ich viel erleben. Tauche ich ein, dann muss ich mich beschränken, Alternativen vorbeiziehen lassen und auf manchen Spaß verzichten. Gelingendes Leben aber geht in der Perspektive des Glaubens nur mit Tiefgang. Die Sehnsucht, alles erlebt und mitgenommen zu haben, wird bald zur Überforderung. In der Taufe wurden wir eingetaucht in die Kraft des Heiligen Geistes, um dessen Wirken wir in den kommenden Tagen. Er macht uns nicht zu „Überfliegern“, sondern lässt uns eintauchen in seine Gaben „Weisheit, Einsicht, Rat, Stärke, Erkenntnis, Gottesfurcht und Frömmigkeit“. Nicht gerade die besten Voraussetzungen für Leben am Limit, aber bestens geeignet für ein Leben in Fülle, weil sie uns helfen, über uns nachzudenken und uns zu orientieren an dem, was wirklich Sinn macht. Wenn wir nach Christi Himmelfahrt das Gebet der Pfingstnovene um die Gaben des Heiligen Geistes beginnen, dann gipfelt es in der Bitte um das Eintauchen in eine Beziehung mit Gott, die in den Höhen und Tiefen unseres Daseins trägt und hält.

Die Engel am Himmelfahrtstag bremsen die Apostel aus, die sehnsüchtig in den Himmel schauen und sich vielleicht schon weit weg denken. Zunächst gilt es im Hier und Jetzt zu leben. Dazu bekommen wir den Geist verheißen, der uns eintauchen lässt in sein Gaben, die uns helfen dem tiefsten Sinn unseres Daseins auf die Spur zu kommen. So beten wir in diesen Tagen: „Entflamme Sinne und Gemüt, dass Liebe unser Herz durchglüht und unser schwaches Fleisch und Blut in deiner Kraft das Gute tut“ (GL 342)

Sven Johannsen
Pfarrer in der Pfarreiengemeinschaft 12 Aposten am Tor zum Spessart, Lohr