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Wort zum Wochenende

Umgang mit Schuld

In der ersten Strophe des lesens- und bedenkenswerten Kriegslieds von Matthias Claudius, über das schon viel geschrieben wurde, steht: „´s ist Krieg! O Gottes Engel wehre, und rede du darein! ´s ist leider Krieg – und ich begehre nicht schuld daran zu sein!“

Wer ist schuld? Oft steht diese Frage in Auseinandersetzungen schnell im Raum. Wer ist schuld, zum Beispiel an diesem schrecklichen Krieg in der Ukraine? Die schnelle Antwort: natürlich Putin mit seinen Getreuen!

„´s ist Krieg! O Gottes Engel wehre, und rede du darein! ´s ist leider Krieg – und ich begehre nicht schuld daran zu sein!“ Matthias Claudius spricht mir aus der Seele, denn auch ich „begehre nicht schuld daran zu sein!“. Aber kann ich mich von jeder Verantwortung und somit Schuld freisprechen? Sind nur Putin und seine Gefolgschaft allein daran schuld? Wie kann Gott dieses Leid denn zulassen? Gegenfrage: Wie kann der Mensch denn solches Leid zulassen? Habe ich nicht auch einen gewissen Anteil daran, dass sich die ganze Situation so entwickeln konnte? Wie sieht es aus mit meiner Gleichgültigkeit, Bequemlichkeit? Mit meinem „Hunger nach Energie“ – Auto statt anderen Fortbewegungsmitteln, wo es möglich wäre? Möglichst billigen Lebensmitteln – auch erzeugt durch möglichst billige, fossile Energie, wer auch immer sie liefert. Die Liste ließe sich noch fortsetzen.

Szenenwechsel. Kürzlich hatte ich eine gute Unterhaltung am Rande einer Tagung. Die Frage, die den Kollegen beschäftigte, war, was unterscheidet unsere christliche Botschaft im Religionsunterricht denn von Ethik oder anderen Religionen? Meine Antwort darauf war, dass es auch der Umgang mit unserer Schuld ist, den wir im Religionsunterricht besprechen. Unser christlicher Glaube zeigt uns in Jesus Christus einen menschenfreundlichen, vergebenden Gott. Ich muss mich nicht fürchten vor „Hölle, Tod und Teufel“ oder davor ganz allein mit meiner Schuld umgehen zu müssen. Gleichzeitig motiviert mich diese liebende Annahme Gottes dazu, mir ernsthafte Gedanken zu meinen Anteilen von Schuld an bestimmten Situationen zu machen und eine Verhaltensänderung anzusteuern – was mir leider auch nur bedingt gelingt.

U nd trotzdem brauchen wir keine Angst zu haben, sind nicht auf uns allein gestellt, haben Gott zur Seite, der uns freispricht und motiviert uns zu ändern. Lassen wir uns darauf ein unser tägliches Scheitern vor Gott zu bringen und unser Bestes zur positiven Veränderung unseres Verhaltens und der Welt zu tun.

Versuchen wir es gemeinsam – mit Gottes Hilfe!

Es grüßt Sie herzlich

Uwe Schlosser
Dipl. Religionspädagoge (FH)