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Wort zum Wochenende

… und Tschüss!

Ein etwas flapsiger, umgangssprachlicher Abschiedsgruß mit Gehalt – aber dazu später mehr.

Abschied nehmen ist etwas Alltägliches, sich von jemanden oder etwas zu verabschieden gehört zum Alltag, also zum Leben dazu.

Nur, nicht jeder Abschied fällt uns leicht oder ist einfach. Dazu kann jeder von uns viele Beispiele finden. Ich denke z.B. an Dinge, die mit dem Alter kommen: Schmerzen in verschiedenen Gelenken, abnehmende Leistungsfähigkeit, Probleme mit den Zähnen, usw.. Hier heißt es von Teilen meines bisher problemlos funktionierenden Körpers Abschied zu nehmen. Oder: Abschied von meiner Gesundheit durch schwere Erkrankungen, folgenreiche Operationen, Behandlungen, …

Auch der Abschied von uns nahestehenden Menschen, der Tod von Freunden und Verwandten gehört leider dazu.

Ich wurde letzten Sonntag aus meinen Ämtern als Religionspädagoge und Schulreferent im Dekanatsbezirk in den Ruhestand verabschiedet – auch das ein Abschied mit gemischten Gefühlen.

Manche Abschiede erleichtern unser Leben, andere schlagen mit voller Wucht zu. Wie geht man mit dieser Freude und besonders mit diesem Leid um? Hier hat hoffentlich jeder von Ihnen seine funktionierenden Strategien und Methoden. Meine „Methode“ heißt „Vertrauen“. Vertrauen in unseren Gott. In der Bibel gibt es viele Texte, die von Abschieden handeln und sie zeigen uns, dass Gott auch hier mitgeht. Lesen Sie z.B. mal wieder die Geschichten von Abraham und Sarah im 1. Buch Mose oder das Gleichnis vom verlorenen Sohn beim Evangelisten Lukas im 15. Kapitel.

Bei Abschieden - uns aufgezwungen oder freiwillig, erleichternd oder bis an die Grenzen der Belastung oder darüber hinaus reichend - sich hier in die Hände Gottes zu geben, darauf zu vertrauen, dass er uns in allem begleitet, uns in seinen Händen birgt, dieses Vertrauen wünsche ich uns allen.

In einem wunderbaren Kirchenlied (EG 395,3) heißt es: „Vertraut den neuen Wegen, auf die uns Gott gesandt! Er selbst kommt uns entgegen. Die Zukunft ist sein Land. Wer aufbricht, der kann hoffen in Zeit und Ewigkeit. Die Tore stehen offen. Das Land ist hell und weit.“

Gott geht mit, in unseren Gottesdiensten bekommen wir am Ende den Segen Gottes, seine Begleitung, zugesprochen. Der Abschiedsgruß „Tschüss“, so habe ich nachgelesen, stammt wohl vom französischen „adieu“ oder in der der wallonischen Form von „adjuus“ (gesprochen: adjüüs) und bedeutet „mit Gott“ oder „Gott befohlen“, man wünscht also, dass Gott dabei ist.

Wie auch immer Sie es sehen wollen, ich wünsche Ihnen bei allen Abschieden von Herzen das Vertrauen in die Begleitung Gottes.

In diesem guten Sinne - „Tschüss“ – vielleicht bis zum nächsten Sonntag im Gottesdienst.

Uwe Schlosser, Marktheidenfeld
Kirchenrat -  Evanglische Kirche im Dekanat Lohr