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Unverpacktes Leben

In Werneck gibt es einen „Unverpackt-Laden“. Wie der Name schon sagt, werden dort Lebensmittel und Drogerieartikel unverpackt im Regal, in großen Spendern oder ähnlichen Vorratsbehälter angeboten. Wie dort das Einkaufen geht? Ich bringe leere Gläser und andere Behältnisse mit. Im Unverpacktladen befülle ich sie mit dem, was ich an Lebensmitteln brauche: Nudeln, Getreide, Müsli …

Das bringt viele Vorteile. Ich spare: jede Menge Verpackung, die Entsorgung der Verpackung, die Kosten der Verpackung, die Rohstoffe und schone außerdem die Umwelt. Mich fasziniert diese Art des Einkaufs, auch wenn sie erst mal ungewohnt ist. Während ich leere Gläser für meinen nächsten Besuch im “Unverpackt-Laden“ suche, kommen mir viele Gedanken und Fragen in den Sinn:

Wie wäre es, wenn ich nicht nur unverpackt einkaufe, sondern auch in anderen Lebensbereichen „unverpackt“ lebe? Wem kann ich offen und unverpackt meine Meinung sagen? Wo kann ich ungehemmt auspacken? – auch meine Wut und meine Tränen?

Welche Träume, Sehnsüchte und Leidenschaften trage ich gut verschnürt in meiner „Packstation“ herum? Und wie fange ich schon heute damit an, sie auszupacken und unverpackt zu genießen?

Ich bin mir sicher: In jedem von uns schlummern tolle Begabungen und Fähigkeiten: Was packt mich so richtig, wenn ich nur daran denke? Wo sollte ich schleunigst zupacken? Und was ist ehrlicherweise nicht zu packen? Warten Sie nicht, bis es nicht mehr zu packen ist. Sonst können wir gleich einpacken.

Ich weiß nicht, wie Jesus über „Unverpackt-Läden“ denkt. Doch ich erinnere mich, dass er zu uns gesagt hat: „Ich will, dass ihr das Leben habt und es in Fülle habt.“

Leben in Fülle, blitzt es in mir auf, das ist doch Leben pur – unverpackt. Meine Einladung in diesen Sommerwochen: Packen Sie zu, wenn Ihnen das Leben unverpackt entgegenkommt – nicht nur im „Unverpackt-Laden“.

Ich wünsche Ihnen dazu Gottes unverpackten Segen.

Haben Sie deshalb immer Ihr Herz als Gefäß für den Segen bei sich.

Ihr Peter Schott
Gemeindereferent, Arnstein