Der kommende Sonntag ist der 3. Fastensonntag. Wir sind also schon mitten in der Zeit der Vorbereitung auf Ostern, das höchste Fest unseres christlichen Glaubens.
Die Faschingszeit liegt schon ein paar Wochen zurück. Ich durfte auch dieses Jahr wieder als Alleinunterhalter bei einigen Faschings-Veranstaltungen Musik machen. An einem Lied kam ich dabei nie vorbei: Wackelkontakt. Kurz angespielt wurde es überall sofort lauthals mitgesungen. Ein echter Faschings-Hit, der die närrische Jahreszeit landauf landab geprägt hat wie kein anderer.
Die geniale Idee dazu stammt aus der Feder des bayerischen Liedermachers Oimara, der mit bürgerlichem Namen Benedikt Hafner heißt. Der Künstlername Oimara steht im Bayerischen für Almerer, also eine Person von der Alm. Sein Markenzeichen ist seine bayerische Mundart, die auch „Wackelkontakt“ prägt.
Laut Medienberichten ist „Wackelkontakt“ der erste bayerischen Nummer-1-Hit seit „Skandal im Sperrbezirk“ 1981: Respekt!
Ohne zu sehr in die Textanalyse einzusteigen (die ist bei einem Faschingshit ja oft nicht ausschlaggebend), könnte man sich über den Titel ja aber schon etwas wundern. Denn ein Wackelkontakt ist im Leben ja tatsächlich etwas, das keiner braucht, zu keiner Zeit. Ein Wackelkontakt als instabile elektrische Verbindung eines Stromkreises ist immer nervig, kann aber sogar gefährlich werden und zu Bränden führen.
Ein Wackelkontakt hinterlässt einem in jedem Fall im Gefühl der Unsicherheit. Ein Kabel mit Wackelkontakt kann funktionieren, kann aber auch jederzeit ausfallen. Nicht gut!
In der Fastenzeit sind wir eingeladen, über unseren Glauben nochmal besonders nachzudenken. Ich bin fest davon überzeugt, dass Gottes Verbindung zu uns stabil sein möchte - ohne Unsicherheiten, ohne Ausfälle, ohne Wackelkontakt. Er möchte eine Verbindung zu uns aufbauen, die in allen Lebenslagen und unter allen Umständen verlässlich ist. Und das ist doch gerade in unserer Zeit, die neben all dem Positiven auch von großen politischen und gesellschaftlichen Unsicherheiten beeinflusst wird, ein echter Gewinn.
Ich wünsche uns allen in dieser Fastenzeit, dass wir uns (vielleicht neu?) ansprechen lassen von diesem großartigen Gott des Lebens. Ich bin mir sicher: er will Verlässlichkeit und Stabilität in unser Leben bringen. Wenn wir uns öffnen für ihn, kann es uns gehen wie Oimara in seinem Lied augenzwinkernd schreibt: „Aber hin und wieder flackert bei mir oben auch ein Licht.“
Dr. Thorsten Kapperer
Pastoralreferent im Pastoralen Raum Gemünden