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Wort zum Wochenende

Wechselwirkung

Folgende Erzählung habe ich schon zweimal in diesem Jahr gehört und sie stimmt mich nach dem ersten Schmunzel nachdenklich:
Gerüchteweise spazierte Winston Churchill mit seiner Frau durch London. Dort wurden sie von einem Straßenfeger angesprochen. Churchill ging weiter, seine Frau unterhielt sich ein Weilchen mit dem Mann. Danach fragte Chruchill sie: „Worüber habt ihr so lange gesprochen?“ Sie: „Ach, wir kennen uns von früher. Er war damals sogar ein bisschen verliebt in mich.“ Churchill schmunzelte: „Siehst du, wenn du ihn geheiratet hättest, wärest du heute die Frau eines Straßenfegers.“ Sie: „Nein, Darling. Wenn ich ihn geheiratet hätte, wäre er heute Premierminister.“

(Quelle: andere Zeiten 2/2021).

Wie gesagt, nach dem Schmuzeln wurde ich nachdenklich: Wer sind die Menschen, die mich geprägt haben, die mich unterstützten, die mir geholfen haben, der zu werden, der ich bin? Sicher Eltern und Familie, Freunde und Weggefährten. Manchmal aber auch Menschen, mit denen die Begegnung nicht einfach war. Es gab Auseinandersetzungen und Widerstände. Und wer sind heute die Menschen, die mich fordern und fördern - bewusst oder unbewusst?

Der Mensch wird am DU zum ICH“, so hat es einmal der jüdische Religionsphilosoph Martin Buber auf den Punkt gebracht. Ohne die anderen Menschen kann ich mich nicht entwickeln. Die Begegnungen prägen, formen uns. Wir haben Vorbilder, an denen wir uns orientieren. Wir lassen uns von anderen begeistern, aber auch korrigieren. Ein guter Freund hört nicht nur zu, er hält mich auch den Spiegel hin.

Und wie ist das mit Gott? Mit ihm darf ich auf „Du und Du“ sein. Gott lebt in Beziehung, denn er ist die Liebe. Seine Liebe gilt uns Menschen, Dir und mir. Ich darf mich von ihm annehmen lassen. Er sagt ohne wenn und aber JA zu mir. Das hilft mir, JA zu mir zu sagen und so kann ich auf andere zugehen. Jeder und Jedem ist dieses JA Wort Gottes geschenkt. Das ist eine gute Basis für das gesellschaftliche und kirchliche Miteinander.

Im Schauen auf Dein Antlitz, da werden wir verwandelt“ (W.Pilz) so heißt es in einem Lied. Es ist das „Gesicht seiner Liebe“, das unser Leben prägt.


Albin Krämer, Domkapitular
Leiter Hauptabteilung Seelsorge