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Wer Ohren hat zu hören, der höre …

Wort zum Wochenende

Die winterliche Coronawelle scheint gebrochen. Jedenfalls wird allseits Aufhebung oder zumindest doch Erleichterung bestehender Einschränkungen erwogen. Vielleicht eine Gelegenheit zu überlegen, was wir von diesem Virus lernen können.

Nicht war, da kann irgendwo in China ein Sack Reis umfallen und die Auswirkungen bestimmen das Geschehen auf der ganzen Welt! Das ist doch erstaunlich.

Und, das findet sich auch in anderen Bereichen: Da belasten wir über Jahrzehnte und Jahrhunderte die Umwelt und die Folgen haben die Menschen auf der ganzen Welt zu tragen. Da droht ein Krieg zwischen Russland und der Ukraine und die Verbraucher auf der ganzen Welt bezahlen höhere Energiepreise.

Wir leben in einer vernetzten Welt. Wir leben in einer Welt, in der das eigene Verhalten Auswirkungen auf das Wohlergehen Vieler hat.

In der Ethik sagt man: „Verhalte Dich so, dass Dein Verhalten jederzeit und ohne Ausnahme als Richtlinie für alle anderen dienen könnte.“ So hat es, in Gebrauchsdeutsch übertragen, Immanuel Kant formuliert. In der Bibel finden wir: „Du sollst den Nächsten lieben wie dich selbst“.

Ich, Ich, Ich – dann kommt lange nichts, und dann nochmals „Ich … “. Es liegt so nahe, sich nur um sich selbst zu kümmern. „Nach mir die Sintflut …“. Was nützt es schon, wenn ich mein Verhalten ändere, wenn alle anderen so weitermachen wie bisher?

Wahrlich, es braucht Umkehr! Es braucht ehrliche Selbstreflexion. Es braucht Einkehr. Es braucht Hinwendung zu einem im weltweiten Sinn sozialverträglichen Verhalten.

Ich weiß, Rücksichtnahme ist nicht populär, aber, sie ist heute sinnvoll und vernünftig.

Dazu mag gehören, dass ich es um anderer Menschen willen auf mich nehme, eine Maske aufzusetzen und mich impfen zu lassen. Dazu mag gehören, dass ich es um unserer Kinder und Enkel willen auf mich nehme, in meiner Lebensführung weniger Kohlendioxid zu produzieren. Dazu mag gehören, meine eigenen Wünsche wenigstens ab und zu mal zu hinterfragen und, mich im gleichen Maße hintanzustellen, wie ich das Eigene sonst obenan setze.

Auch wenn ich der Einzige wäre, der dies tut – und das bin ich beileibe nicht – so will ich es doch tun. Denn, mag auch vieles auf unfruchtbaren Boden fallen – dem rechten Tun ist es verheißen, hundertfach Frucht zu tragen (Lukas 8,8). Darauf verlasse ich mich.

Wer Ohren hat zu hören, der höre!

Heiner Spittler
Evangelischer Pfarrer, Lohr