Einige von uns haben jetzt schon gewählt.
Am 26. September sind wir alle dazu eingeladen.
Vielleicht sagen Sie, das wichtigste ist die soziale Gerechtigkeit – dass gute Arbeit auch gerecht entlohnt wird; dass unsere Rente sicher ist; dass die Reichen nicht immer reicher und die Armen nicht immer ärmer werden; dass in unserem reichen Land Kinder nicht in Armut aufwachsen dürfen.
Vielleicht sagen Sie, das wichtigste ist die Sicherheit – dass es in unserem Lande keine Anschläge mehr geben soll; dass das Verbrechen bekämpft werden muss, so gut es irgend geht; dass der Terror bekämpft wird, wo auch immer er auftritt; dass unser Land ein wehrhaftes Land bleiben soll.
Vielleicht sagen Sie, das wichtigste ist, dass Deutschland Deutschland bleibt – und setzen sich gegen den Zuzug von Menschen ein, die anders leben, denken, glauben und sich ernähren wie die Mehrheit unter uns; dass wir unsere Identität als Deutsche bewahren und behalten müssen.
Vielleicht sagen Sie, die wichtigste Aufgabe unserer Generation ist – dass wir weltweit dem Klimaschutz oberste Priorität einräumen; und erinnern daran, dass es mit dem CO2 wie mit einer Badewanne ist, die immer voller wird und wenn sie überläuft, dann ist die Katastrophe nicht mehr aufzuhalten; dass unser persönlicher CO2 Anteil sehr schnell so klein wir irgend möglich werden muss.
Wo auch immer Sie sich hier wiederfinden: Gehen Sie wählen.
Sagen Sie nicht: Meine Stimme zählt doch nicht.
Sagen Sie nicht: Es ändert sich ja doch nichts.
Als ihr Bruder Lazarus gestorben war, da haben Maria und Marta gedacht, es sei alles zu spät. Jesus ist zum Grab gegangen und hat dort den Toten gerufen: „Lazarus, komm heraus“. Und tatsächlich, der Tote durfte leben. In keiner anderen Geschichte geht der, der „die Auferstehung und das Leben“ ist, so kämpferisch gegen den Tod an, wie im Evangelium dieses Sonntags von der Auferweckung des Lazarus.
Jesus hat „dem Tode die Macht genommen und das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht.“ Für uns Christen gilt in allen Dingen: Geht nicht, gibt's nicht. Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen.
Unsere Welt mitzugestalten, das gehört seit Adam und Eva zu unseren menschlichen Rechten. Dies in der Verantwortung vor dem HERRN der Geschichte zu tun, das gehört zu unseren christlichen Lebensaufgaben.
Ihr Heinrich W. Spittler
Pfarrer in Lohr und Partenstein