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Wort zum Wochenende

Zeitenwende

Das Wort des Jahres 2022 heißt „Zeitenwende“ und passt gut zum Übergang ins Neue Jahr 2023. Jeder Übergang ist eine Wende, von der einen zur anderen Seite, von einem Jahr zum anderen, von einem Stadium in das andere. Das Wort des Jahres ist negativ konnotiert. Es wird nichts mehr sein wie es war. Die vermeintlichen Sicherheiten brechen weg, die stabile Energieversorgung könnte instabil werden, das Wirtschaftswachstum schrumpft, die Inflation nimmt zu und es befindet sich am Ende des Monats weniger Geld im Geldbeutel.

Unter Zeitenwende verstehe ich aber auch, dass während der Coronapandemie Menschen mit anderer Meinung ausgegrenzt und diffamiert wurden, ein Riss ging nicht nur durch die Gesellschaft, sondern auch durch viele Familien – bis heute. Das zwischenmenschliche Klima ist rauer und aggressiver geworden. Auch die Kirche erlebt eine Zeitenwende, einen enormen Bedeutungsverlust.

Jesus Christus ist vor über 2000 Jahren auf die Erde gekommen – wir feiern dies in diesen Wochen -, um eine Zeitenwende zu vollziehen. Die Zeitrechnung wird seit dieser Ankunft vor und nach ihm datiert. Diese Zeitenwende ist für uns Christen positiv besetzt: Jesus ist gekommen, um alle Risse und Brüche in unserem Leben zu heilen, Versöhnung zu ermöglichen, zu verbinden, was getrennt ist, Völker einen Weg aufeinander zu gehen zu lassen.

Die Menschen damals wussten, warum sie sie gesamte Zeitrechnung an der Zeitenwende fixierten, die Jesus uns erwirkt hat. Wäre das nicht auch ein Vorsatz für das neue Jahr, mein Leben wieder an IHM festzumachen, damit er auch in meinem Leben einen Wandel, eine Wende vollziehen kann, wo dies nötig ist?

Jesus ist für mich zum Brückenbauer, zum Pontifex geworden, er ist auch die Brücke vom alten ins neue Jahr, von der Vergangenheit in die Zukunft. Er hilft mir, das Alte versöhnt zu verabschieden und loszulassen und erwartungsvoll das Neue auf mich zukommen zu lassen – im Vertrauen auf Gott.

Auch das neue Jahr wird Brüche und Risse mit sich bringen. Aber durch alle Risse hindurch möchte das Licht Christi wie das Gold strahlen, mit dem die Sprünge einer Kintsugi-Schale verklebt werden und durch das diese Schale so wertvoll und kostbar wird. Ich wünsche uns, dass wir dieses Gold für unser Leben wieder neu entdecken.

Alexander Eckert
Pfarrer in der Pfarreiengemeinschaft Hl. Geist im Spessartgrund, Esselbach